Siedeln sich Mikroorganismen, Pflanzen oder Tiere am Rumpf von Schiffen an, so wird dies als Fouling bezeichnet. Die anheftenden Organismen erhöhen den Strömungswiderstand des Schiffes und führen dadurch zu einer Reduktion der Geschwindigkeit und zu einem Anstieg des Treibstoffbedarfs. Um Fouling entgegenzuwirken, werden die Oberflächen mit Antifouling-Beschichtungen behandelt, die das Ansiedeln von Organismen verhindern sollen. Etablierte Beschichtungen enthalten meist Biozide, die nach und nach in die aquatische Umwelt abgegeben werden. Aus Umweltsicht handelt es sich bei den Antifouling-Bioziden um eine der risikoreichsten Produktgruppen, da sie direkt in Gewässern zur Anwendung kommen und im Gewässer lebende Organismen schädigen können. Überhöhte Rückstände dieser Biozide wurden bereits in Gewässern festgestellt.
Im Rahmen eines vom UBA vergebenen aus dem Ressortforschungsplan des BMUB finanzierten Forschungsprojektes beschäftigt sich die BfG mit Umweltaspekten von Antifouling-Beschichtungen bei Sportbooten. Der im Rahmen des Projektes in der BfG ausgerichtete zweitägige Workshop soll das Thema Antifoulingpraxis im Sportbootbereich aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und mögliche Strategien zu einem umweltfreundlicheren Umgang vorstellen.
Am ersten Tag geben Vorträge Einblick zur gängigen Praxis, zu rechtlichen Aspekten und möglichen biozidfreien Alternativen.
Am zweiten Tag sollen Strategien zu einem optimierten Umgang mit Antifouling-Bioziden mit den verschiedenen Akteuren diskutiert werden
Der Workshop wird gemeinsam von der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und dem Umweltbundesamt (UBA) veranstaltet.