Zentrales Thema des Referats M2 sind die Elemente des Wasserkreislaufs – z. B. Niederschlag, Abfluss und Verdunstung – und deren Dynamik in den unterschiedlichsten Fragestellungen. Dabei liegt das Hauptaugenmerk der Mitarbeitenden auf den Bundeswasserstraßen, wenngleich sie immer auch das gesamte Flusseinzugsgebiet im Blick haben.
Zum Aufgabenspektrum des Referats M2 gehört es unter anderem:
- den gewässerkundlichen Zustand unter früheren, heutigen und möglichen zukünftigen Bedingungen zu beschreiben,
- Wasserdargebot und -nutzungen zu analysieren,
- Prognosen der Wasserverfügbarkeit zu erstellen,
- Vorhersagesysteme für Niedrig- und Mittelwasserstand und -abfluss sowie die Eisbildung zu entwickeln,
- die Niedrig- und Mittelwasservorhersage für Rhein und Donau zu betreiben.
Zur Lösung seiner Aufgaben setzt das Referat M2 Simulationsmodelle hydrologischer und hydraulischer Prozesse in Verbindung mit bestehenden und zu untersuchenden Bewirtschaftungsmaßnahmen ein, die je nach Fragestellung unterschiedlich miteinander kombiniert werden. Grundlage der Modelle sind Daten, die aus verschiedenen Bereichen der BfG sowie einer Vielzahl von Behörden des Bundes, der Länder sowie der Nachbarstaaten stammen. Umgekehrt liefern die Modelle Ergebnisse und daraus abgeleitete Daten- und Beratungsprodukte, auf denen andere BfG-Fachkollegen, die WSV und weitere Behörden aufbauen.
Ein Fokus des Referats ist es abzuschätzen, wie sich mögliche zukünftige Entwicklungen und Maßnahmen auf Wasserstand, Abfluss und damit auf die Schiffbarkeit der Bundeswasserstraßen auswirken. Im 2016 gestarteten BMDV-Expertennetzwerk forscht das Referat M2 im Rahmen des Themenfelds "Klimawandelfolgen und Anpassung – Verkehr und Infrastruktur an Klimawandel und extreme Wetterereignisse anpassen" im verkehrsträgerübergreifenden Verbund mit sechs weiteren Oberbehörden des BMDV-Geschäftsbereichs zu vier Schwerpunkthemen an der Verbesserung der Methoden.
Nutzergerecht aufbereitet stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Ergebnisse auch als Informationsdienste zur Verfügung, z.B. betreibt die BfG den Fachdienst FLYS sowie das WS-Klimaportal als Teil des DAS-Basisdienstes „Klima und Wasser“, während die Vorhersageprodukte über ELWIS abrufbar sind. Diese Dienste sind auch wesentliche Bausteine für das Handlungsfeld „Informationsbereitstellung“ des Aktionsplans „Niedrigwasser Rhein“ des BMDV. Für dessen Handlungsfeld „Langfristige Lösungsansätze“ führt die BfG darüber hinaus in referatsübergreifender Zusammenarbeit Untersuchungen zur Wirksamkeit eines veränderten Einsatzes bestehender Wasserspeicher zur Linderung der negativen Folgen von extremen Niedrigwassersituationen auf die Schifffahrt durch. Damit liefert die BfG – wie auch in einer Anzahl weiterer Flussgebiete – die fachwissenschaftliche Basis für den sektorübergreifenden gesellschaftspolitischen Dialog über die Verwendung der Wasserressourcen und zu ergreifende Anpassungsmaßnahmen.
Neben den in erster Linie die Aufgaben des Geschäftsbereichs des BMDV unterstützenden Arbeiten ist die BfG auch für das BMUV und seine nachgeordneten Behörden aktiv. So liefert die BfG seit langem jährlich aktualisiert messdatenbasierte Auswertungen der Wasserbilanzkomponenten Deutschlands und seiner Flussgebietseinheiten, die auch in die europäische Berichterstattung eingehen. Seit infolge des Hochwassers 2013 das Nationale Hochwasserschutzprogramm (NHWSP) etabliert wurde, wurde auf Basis der Werkzeuge im Auftrag des BMUV ein Beratungs- und Modellierungsdienst aufgebaut, der in Kooperation mit den Bundesländern wesentliche Fachgrundlagen erstellt, die dem BMUV in seiner Koordinationsfunktion bei der Umsetzung und dem zielgerichteten Einsatz von Bundesmitteln dienen.
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Flussgebiets- und Wasserhaushaltsmodellierung