Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Aufgabenbereichs „Tierökologie der Ästuare und Küstengewässer“ beraten die WSV bei allen tierökologischen Fragestellungen, die mit Ausbau und Unterhaltung der Bundeswasserstraßen verbunden sind. Darüber hinaus führen sie praxisbezogene Forschungsprojekte durch, in den die Ökologie der Tiere im Wasser und auf den Ufer- und Überschwemmungsbereichen der Wasserstraßen untersucht wird. Auch Landflächen werden betrachtet, wenn sie beispielsweise für Kompensationsmaßnahmen entsprechend der Eingriffsregelung genutzt werden. Zu den Beratungs- und Forschungstätigkeiten des Aufgabenbereiches gehören:
- Ökologische Untersuchungen verschiedener Tiergruppen; dazu gehören unter anderem der Schweinswal, Seehunde, Fische, das Makrozoobenthos (in oder auf dem Gewässerboden lebende Organismen) sowie Vögel oder Laufkäfer
- Prognosen der Auswirkungen geplanter Unterhaltungs- und Ausbaumaßnahmen an Bundeswasserstraßen
- Konzepte zur Vermeidung oder Minimierung der Auswirkungen auf die Tierwelt
- Ökologische Bewertungen alternativer Ufersicherungen
- Konzepte zur Erfolgskontrolle von Kompensationsmaßnahmen
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beauftragen Untersuchungen oder führen sie selbst durch. Dabei nutzen sie breit gefächerte Methoden, wie zum Beispiel die akustische Erfassung von Schweinswalen, fluggestützte Zählungen und Telemetrie von Seehunden, Brut- und Rastvogelkartierungen, Bruterfolgskontrollen von wiesenbrütenden Vögeln, verschiedene Befischungsmethoden (Elektro, Hamen, Netz, Reuse), die Beprobung des Makrozoobenthos mit Greifern und Dredgen sowie die Messung von Unterwasserschallemissionen mit Hydrophonen. Dabei entwickeln sie das Systemverständnis laufend weiter und kooperieren interdisziplinär mit anderen BfG-Fachreferaten und externen Partnern, wie zum Beispiel Fachbüros, Forschungsinstituten, Universitäten und Länderbehörden. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte schließen Wissenslücken und werden in Berichten sowie in nationalen und internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht. Die Betrachtung tierökologischer Aspekte im Bereich der Ästuare und Küstengewässer ist von hoher Bedeutung, denn diese Gebiete sind wertvolle und schützenswerte Ökosysteme von nationaler bzw. internationaler Bedeutung und Lebensraum für eine Vielzahl aquatischer und terrestrischer Organismen. Häufig sind diese Gebiete bzw. die dort vorkommenden Arten durch Gesetze geschützt. In Deutschland nutzt der Mensch die Ästuare und Küsten auf ganz unterschiedliche Weise. So sind sie als Zufahrtswege für die großen deutschen Seehäfen von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Dabei können viele Maßnahmen den Lebensraum von Tieren beeinflussen, wie beispielsweise die Verbreiterung und Vertiefung beim Ausbau von Fahrrinnen, der Erhalt der Schiffbarkeit durch Unterhaltungsarbeiten, technische Uferbefestigungen, Deichbau, Landgewinnung sowie die Umlagerung von teilweise mit Schadstoffen belasteten Sedimenten.
Ansprechpersonen
Dr. Thomas Taupp M.Sc. BioGeoWissenschaften
Telefon: +49 261 1306-5471
E-Mail-Adresse * taupp@bafg.de