Bund und Länder haben 1994 eine Verwaltungsvereinbarung über den Datenaustausch im Umweltbereich abgeschlossen. Auf dieser Grundlage übertragen die Küstenbundesländer sowie weitere Bundes- und Forschungseinrichtungen ihre Meeres-Monitoringdaten an die Meeresumweltdatenbank (MUDAB). Die Bundesanstalt für Gewässerkunde betreibt die Meeresumweltdatenbank im Auftrag des Umweltbundesamtes. Mit der MUDAB-Anwendung im Internet werden die verfügbaren qualitätsgesicherten Messdaten der Bundes- und Landesinstitutionen auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
In der MUDAB werden physikalische, hydrographische sowie hydrochemische und biologische Güteparameter der Meeresumwelt erfasst. Die nationale zentrale Datenbank für den marinen Bereich dient u.a. der Unterstützung der Tätigkeiten der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee (BLANO). Darüber hinaus leistet die MUDAB einen wesentlichen Beitrag im Rahmen der von Deutschland eingegangenen internationalen Verpflichtungen zur Bereitstellung von Umweltdaten für den Meeresschutz.
Die Meeresumweltdatenbank liefert u.a. die Messdaten zur Unterstützung des internationalen "Übereinkommen Oslo/Paris zur Überwachung der Nordsee" (OSPAR) und der "Helsinki-Konvention zur Überwachung der Ostsee" (HELCOM). Nicht zuletzt leistet die MUDAB einen wesentlichen Beitrag zur "Umweltberichterstattung Meer" (SOE-Report) an die Europäische Umweltagentur in Kopenhagen (EEA). Verschiedene Bundes- und Landesinstitutionen sowie Forschungseinrichtungen liefern regelmäßig ihre Messdaten an die MUDAB. Dazu werden fest definierte Schnittstellen im XML- oder Excelformat verwendet. Der umfangreiche Datenbestand ist ebenfalls über verschiedene Schnittstellen für die Fachwelt und die interessierte Öffentlichkeit verfügbar. Die Daten werden in Form von Exceldownloads sowie Karten- und Datendiensten (WMS, WFS, SOS) bereitgestellt.
Einen Zugang zum Datenbestand bietet die MUDAB Webanwendung. Neben umfangreichen Recherchemöglichkeiten im mehrere Millionen Messwerte umfassenden Datenbestand bietet die Webanwendung verschiedene Karten- und Analysedarstellungen. Zudem ist hier der Datenfluss von den berichtenden Institutionen über die MUDAB bis hin zu den internationalen Datenzentren dokumentiert.
Ein weiterer Bestandteil der MUDAB Webanwendung ist der Stationseditor. Hier werden die Monitoringstationen u.a. des Bund-Länder-Messprogramms (BLMP) durch die messenden Institutionen gepflegt.