Hydromorphologie

Der Aufgabenbereich Hydromorphologie beschäftigt sich mit der Erfassung, Beschreibung und Bewertung der vorhandenen Gewässerstrukturen und dem damit verbundenen Abflussverhalten in Bundeswasserstraßen. Hierbei werden morphologische Prozesse wie Erosions-, Transport- und Anlandungsprozesse auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen und bei verschiedenen Abflussbedingungen betrachtet und deren Wechselwirkungen mit den dadurch entstehenden hydromorphologischen Strukturen untersucht.

Bei der Umsetzung der EU-WRRL dient die Hydromorphologie mit den drei Komponenten Wasserhaushalt, Durchgängigkeit und morphologische Strukturen als unterstützende Komponente für die biologischen Qualitätskomponenten zur Erreichung des guten ökologischen Zustandes bzw. des guten ökologischen Potenzials.

Renaturierungsmaßnahmen an Bundeswasserstraßen

Der Aufgabenbereich Hydromorphologie betrachtet, wie sich verschiedene Maßnahmen auf die hydromorphologischen Verhältnisse an Bundeswasserstraßen auswirken und erarbeitet Vorschläge zur Minimierung von Eingriffen. Ein besonderer Fokus liegt hier auf der Erfassung und Bewertung der Auswirkung von Renaturierungsmaßnahmen im Uferbereich von Binnen- und Seewasserstraßen. Dafür werden im Aufgabenbereich hydromorphologische Erfassungs- und Bewertungsverfahren sowie gewässertypspezifische Referenz- und Zielsysteme entwickelt.

Um die hydromorphologische Funktionsfähigkeit und Dynamik der Gewässersysteme über Raum und Zeit quantitativ erheben und bewerten zu können, wird ein Monitoring der hydromorphologischen Gewässerentwicklung an den Wasserstraßen durchgeführt, z. B. im Rahmen von Renaturierungen im Kontext des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland sowie des wasserwirtschaftlichen Ausbaus. Das Monitoring von Maßnahmen umfasst dabei verschiedene Skalen von langfristigen großräumigen bis hin zu kurzfristigen lokalen Veränderungen im Gewässer-, Ufer- und Auenbereich. Die erarbeiteten Grundlagen, Verfahren und Ergebnisse stehen für das Management der Bundeswasserstraßen bereit.

Diese anwendungsorientierten Arbeiten auf der Grundlage gesetzlicher Vorgaben sind für die Praxis der WSV, aber auch für BMDV, BMUV, Bundesländer, Dritte, Flussgebietsgemeinschaften und Internationale Kommissionen zum Schutze der Gewässer von großer Bedeutung.

Naturraumtypische hydromorphologische Strukturen als Grundlage für die Habitatbereitstellung

Die Aufgabenfelder der Hydromorphologie sind stark durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Abteilung Ökologie der BfG geprägt. Die Erarbeitung hydromorphologischer Beiträge zu UVP, URE, ökologischen Wirkungsanalysen, Maßnahmenplanungen und -umsetzungen im Kontext der Gewässerentwicklung etc. ist zentraler Bestandteil der Beratungstätigkeit für die WSV und Dritte. Die Zielstellung nach EU-WRRL lässt sich leichter erreichen bei entsprechend gewässertypspezifischer Ausprägung des hydromorphologischen Zustandes. Denn je abwechslungsreicher und vielfältiger Gewässer und deren Auen sind, desto wertvoller ist der Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Hydromorphologie ist somit ausschlaggebend für die ökologische Wertigkeit eines Gewässers und kann auch dessen chemisch-physikalische Beschaffenheit beeinflussen.

Naturmessungen im Tide- und Binnenbereich tragen dazu bei, die morphologisch-ökologischen Wirkungszusammenhänge und das Gewässerökosystem besser zu verstehen. Diese Kenntnisse sind wichtig für die Habitatmodellierung (Struktur-, Strömungs- und Substratverhältnisse) oder um die Auswirkungen von Vorhaben zu prognostizieren.

Hydromorphologische Aspekte des Sedimentmanagements

Wasserwechselzone im Tidebereich vom Wasser aus gesehen
Sublitoral, Wattflächen, Uferstrukturen und Auenareale im Tidebereich

Die hydromorphologischen Aspekte des Sedimentmanagements gehen unter anderem in Sedimentmanagementpläne oder Handlungsanweisungen (z. B. HABAB-WSV 2017) ein. Auch bei der wasserwirtschaftlichen Unterhaltung, der Sedimentwiederverwendung zur Initiierung von Gewässerstrukturen etc. an Bundeswasserstraßen sind sie ein zentrales Thema. Um die hydromorphologische Funktionsfähigkeit und Dynamik der Gewässersysteme über Raum und Zeit quantitativ erheben und bewerten zu können, wird ein Monitoring der hydromorphologischen Gewässerentwicklung an den Wasserstraßen durchgeführt, z. B. im Rahmen von Renaturierungen im Kontext des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland. Das Monitoring von Maßnahmen umfasst dabei verschiedene Skalen von langfristigen großräumigen bis hin zu kurzfristigen lokalen Veränderungen im Gewässer-, Ufer- und Auenbereich. Die erarbeiteten Grundlagen, Verfahren und Ergebnisse stehen für das Management der Bundeswasserstraßen bereit.

Ansprechperson

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