BfG-Wissenschaftlerin erklärt Hamburger Schülern/-innen die Bedeutung von Ufersicherungen in Zeiten des Klimawandels

01.10.2024

Unter dem Motto „Face Climate Change“ nahmen rund 650 Jugendliche aus Hamburger Oberstufen am 24. September 2024 an einem Klimakongress an der TU Hamburg teil. 23 Wissenschaftler/-innen und Experten/-innen diskutierten Lösungen sowie Anpassungsstrategien an den Klimawandel. Die BfG-Expertin Dr. Maike Heuner stellte in einem Workshop technisch-biologische Ufersicherungen vor.

Klimawandel besser verstehen und Antworten auf dessen Fol-gen finden war das Ziel der kk24.
Quelle: Claudia Höhne, Initiative NAT Klimawandel besser verstehen und Antworten auf dessen Fol-gen finden war das Ziel der kk24.

„Bauen mit der Natur heißt, sich anzupassen. In Zeiten des Klimawandels müssen wir Herausforderungen wie zunehmende Belastungen durch Überschwemmungen, Wellen und den steigenden Meeresspiegel bewältigen“, erklärte Dr. Maike Heuner zu Beginn des Workshops den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern in einem Seminarraum der Technischen Universität Hamburg. Über Jahrhunderte sei so gebaut worden, dass man mit natürlichen Materialien arbeitete, doch heute seien viele Ufer fest durch Steine und Beton verbaut. Diese Praxis verhindere, dass sich die Ufer ökologisch entwickeln und ihre natürliche Funktion erfüllen können.

Dr. Maike Heuner bei der Gruppenarbeit mit Schülerinnen.
Quelle: Claudia Höhne, Initiative NAT Dr. Maike Heuner bei der Gruppenarbeit mit Schülerinnen.

Nach einer kurzen Einführung wurden die Jugendlichen selbst aktiv: In drei Gruppen mit jeweils drei Personen debattierten die Schüler/-innen unter anderem Vor- und Nachteile technisch-biologischer Ufersicherungen vor dem Hintergrund eines fortschreitenden Klimawandels und beleuchteten mögliche Perspektiven von Landwirten, Wasserstraßennutzern und weiteren Akteuren. Am Ende der Gruppenphase wurden die Ergebnisse zusammengetragen und breit diskutiert. Die Jugendlichen kamen zu dem Ergebnis, dass die Kombination technischer und natürlicher Materialien ein wirksamer Ansatz ist, um ökologisch wertvolle Räume zu schaffen, die Ufer vor Erosion z. B. durch von Schiffen verursachten Wellenschlag und die Küsten vor dem drohenden Meeresspiegelanstieg zu schützen. 

Zukunftsweisende Ufersicherungen: Im Einklang mit Natur und Technik

Kartierung und Erfassung der Flora an der Küste.
Quelle: Jutta Buscher, BfG Kartierung und Erfassung der Flora an der Küste.

Die Bedeutung alternativer Ufersicherungen wächst im Zuge des Klimawandels sowohl im Binnenbereich an Flüssen als auch an der Küste. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) und der BfG beraten die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und weitere Partner zu diesem Thema. Dazu untersuchen die Fachleute des Referats für Vegetationskunde und Landschaftspflege (Ref. U3) beispielsweise die Eignung von gezielt eingesetzten Röhrichten und Gehölzen als Alternative zu biologisch weniger wertvollen Steinschüttungen an Ufern. 

An Flüssen sind naturnahe Ufersicherungen notwendig, um zukünftig besser gewappnet zu sein gegenüber vermehrt auftretenden Hochwasserereignissen sowie längeren Trockenperioden. Hier kommen Techniken wie der Einsatz von austriebsfähigen Weidenruten, Röhrichtpflanzen oder Totholz zum Einsatz, die das Ufer stabilisieren und gleichzeitig die natürliche Fließdynamik sowie die Biodiversität unterstützen. Diese Maßnahmen fördern nicht nur den Wasserrückhalt im Boden, sondern helfen auch dabei, die negativen Auswirkungen von Hochwasser, zum Beispiel Bodenabtrag, zu mindern. An der Küste steigt diese Herausforderung in ihrer Komplexität, da hier zusätzlich Lösungen geschaffen werden, die den steigenden Meeresspiegeln und häufigeren Sturmfluten standhalten. Hier entwickelt die BfG gemeinsam mit der BAW Konzepte des naturnahen Uferschutzes, damit Watten, Ufer und Deichvorländer durch Sedimentablagerungen und -vorspülungen mit dem Meeresspiegel mitwachsen können, um die natürliche Ästuardynamik zu fördern und gleichzeitig den Küstenschutz zu verbessern.

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