Hochwasserlage verschärft sich an Elbe, Oder und Donau

17.09.2024

Derzeit sind große Teile von Mittel- und Osteuropa von extremen Hochwasserständen betroffen. Trotz zurückgehender Niederschläge rechnen die zuständigen Landesbehörden und die BfG in den nächsten Tagen mit einem deutlichen Anstieg der in Deutschland gelegenen Pegel an Elbe, Oder und Donau und deren Zuflüssen.

Hochwasser an der Elbe in Dresden am 17.09.24 mit eingestürzter Carolabrücke im Hintergrund.
Quelle: Dominik Rösch, BfG Hochwasser an der Elbe in Dresden am 17.09.24 mit eingestürzter Carolabrücke im Hintergrund.

Im Nachfolgenden finden Sie eine Zusammenfassung der aktuellen Verhältnisse an Elbe, Oder und Donau mit Verweisen auf die jeweilig relevanten Landesbehörden. In Deutschland sind die Bundesländer für Hochwasserschutz und -vorsorge zuständig. Bitte informieren Sie sich zur Warn- und Alarmlage im Länderübergreifenden Hochwasserportal LHP. Aktuelle Informationen zum Hochwassergeschehen und zu Überschreitungen des HSW finden sich auch auf PEGELONLINE und im ELWIS-Portal der WSV.

Elbe

Die Wasserstände steigen weiter, am Pegel Dresden wird der Scheitelpunkt am 18. September in Alarmstufe 3 erwartet. Der HSW wurde bereits am 15. September überschritten. Auch in der Mittelelbe, insbesondere am Pegel Wittenberg, wird am 18. September ein Überschreiten des HSW erwartet.

Oder

An Grenz- und Westoder steigen die Pegel rasch an. Bedingt durch Hochwasserwellen aus der Lausitzer Neiße und Polen wird für den Abschnitt zwischen Ratzdorf und Frankfurt (Oder) ab dem 20. September Alarmstufe III erwartet, möglicherweise sogar Alarmstufe IV. Die Schifffahrt kann in diesem Abschnitt von einer HSW-Überschreitung am 22.9. ausgehen.

Donau

Während die Pegel Oberstrom der Isarmündung noch unkritisch sind, steigen die Wasserstände zwischen Deggendorf und Passau in den Bereich der Hochwasser-Meldestufen. Am Pegel Hofkirchen wird die Meldestufe 1 am 18. September erwartet, während in Passau bereits die Meldestufe 3 und HSW überschritten wurden.

Beratung und Forschung zum Hochwasserschutz

Einlassbauwerk des im Bau befindlichen Flutpolders Riedensheim bei Neuburg an der Donau (2018). Mittlerweile ist der Flutpolder einsatzbereit.
Quelle: Carina Schuh, BfG Einlassbauwerk des im Bau befindlichen Flutpolders Riedensheim bei Neuburg an der Donau (2018). Mittlerweile ist der Flutpolder einsatzbereit.

Die BfG berät und forscht zu unterschiedlichen Aspekten rund um das Thema Hochwasser und unterstützt damit den Bund und die Bundesländer bei ihren Aufgaben.

Unmittelbar nach den verheerenden Hochwassern im Juni 2013 insbesondere im Elbe- und Donaugebiet fassten der Bund und die für den Hochwasserschutz zuständigen Länder gemeinsam den Entschluss zur Erarbeitung eines Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP). Dieses enthält eine bundesweite Aufstellung mit vordringlich umzusetzenden, überregional wirksamen Schutzmaßnahmen. Ziel ist es, diese Maßnahmen innerhalb eines Flussgebiets so zu kombinieren, dass möglichst viele Menschen von ihnen profitieren. Der Beratungs- und Modellierungsdienst der BfG liefert für das NHWSP wesentliche Grundlagen und unterstützt somit den Bund und Länder bei der Umsetzung des NHWSP. Die BfG betreibt hierzu großräumige IT-gestützte Modellsysteme und führt Analysen zur flussgebietsweiten Wirkung der Maßnahmen durch. Den nach zehn Jahren erreichten Stand zum NHWSP können Sie im Bericht der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft Wasser nachlesen.

Forschung zum Thema Klimawandel, auch mit Bezügen zu Hochwasser, findet weiter im BMDV-Expertennetzwerk statt. Hier forscht die BfG gemeinsam mit anderen Behörden des BMDV unter anderem dazu, wie aktuelle und zukünftige Klimaänderungen sich auf den Verkehrssektor auswirken werden. Die Ergebnisse zeigen, dass bei einem „weiter wie bisher“ im Klimaschutz mit einer Verschärfung von Hochwasser- und Niedrigwasserereignissen zu rechnen ist. Die Erkenntnisse aus der BfG-Forschungstätigkeit fließen unter anderem in Beratungsdienste ein z. B. den DAS-Basisdienst „Klima und Wasser“.

Die BfG betreibt die Informationsplattform Undine. Die Plattform erlaubt es historische Vergleichsdaten und aktuelle Daten an Gewässergütemessstellen und ausgewählten Pegeln in Bezug zueinander zu setzen. Informationen aus den Bereichen quantitative und qualitative Gewässerkunde werden für das jeweilige Flussgebiet miteinander verknüpft. Auf der Seite finden Sie darüber hinaus zahlreiche weiterführende Links, unter anderem zu den zuständigen Behörden der Bundesländer, zu Schutzkommissionen und Flussgebietsgemeinschaften.

Ansprechperson

Pressestelle

Dominik Rösch
Dr. Martin Labadz
Susanne Schäfer
Dr. Sebastian Kofalk (Pressesprecher)

E-Mail: E-Mail-Adresse * presse@bafg.de

Telefon: 0261/1306-5000

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