
Der Redaktionsbeirat der englischsprachigen Fachzeitschrift ES&T wählte für das Jahr 2019 aus mehr als 1.500 Artikeln aus: Insgesamt wurden zwölf Beiträge in vier Kategorien prämiert. Darunter auch eine Veröffentlichung, an der Mitarbeiter der Bundesanstalt für Gewässerkunde entscheidend mitgewirkt haben. Die ES&T ist eine halbmonatlich erscheinende Fachzeitschrift zu Themen aus den Umweltwissenschaften, der Umweltchemie, der Umweltmikrobiologie und den Umweltingenieurwissenschaften. Alle veröffentlichten Artikel der Zeitschrift durchlaufen ein Peer Review-Verfahren – sie werden also vorab von Gutachtern geprüft. Der Impact-Faktor des Magazins lag im Jahr 2019 bei 7.864. Damit gehört ES&T zu den weltweit einflussreichsten Fachmagazinen im Bereich der Umweltwissenschaften.
Organischen Mikroverunreinigungen auf der Spur
Die ausgezeichnete Veröffentlichung entstand im Rahmen des Projekts “Tracking effects of environmental organic micro-pollutants in the subsurface” (TREES), das im Rahmen der deutsch-israelischen Wassertechnologiekooperation von 2016 bis 2019 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das israelische Wirtschaftsministerium (MOST) gefördert wurde. Ziel des Projekts war die Entwicklung einer Methodik zur Analyse der Quellen, der Verteilung und des Umweltverhaltens organischer Mikroverunreinigungen.
Neues Verfahren zur Erfassung der Gentoxizität von Wasserproben
In der Veröffentlichung beschreiben Carolin Riegraf, Sebastian Buchinger und Georg Reifferscheid gemeinsam mit ihren Mitautoren ein Verfahren, bei dem bakterielle Gentoxizitätstests mit einer Dünnschichtchromatographie gekoppelt werden. Bei der Dünnschichtchromatographie handelt es sich um ein physikalisch-chemisches Trennverfahren zur Untersuchung von Umweltproben. Ein Gentoxizitätstest verwendet erbgutveränderte Bakterienstämme. Diese Stämme werden unter festgelegten Bedingungen mit verschiedenen Konzentrationen einer Wasserprobe oder einer Testsubstanz ausgesetzt. Besitzen einzelne Chemikalien, die z. B. in einer Wasserprobe vorkommen, eine gentoxische Wirkung, so werden diese durch ein Lichtsignal in einem speziellen Messgerät angezeigt. Die Wissenschaftler haben nun erstmals beide Methoden miteinander kombiniert.
Der Ansatz der Wissenschaftler erlaubt es zuverlässig und wirtschaftlich, gentoxische Effekte von Spurenstoffen in Proben zu detektieren, ohne dass dabei der verantwortliche Schadstoff bekannt sein muss. Mit diesem Verfahren könnten beispielsweise Abwasseraufbereitungsanlagen optimiert und der Gewässerschutz verbessert werden.
Ansprechpersonen
Dr. Sebastian Buchinger
Referatsleiter Head of Department
Referat G3 Biochemie, Ökotoxikologie
Telefon: +49 261 1306-5316
E-Mail-Adresse * buchinger@bafg.de
Sie haben Fragen zu den Inhalten der Infothek oder suchen Kontakt zu den Expertinnen und Experten der BfG? Für eine Kontaktaufnahme nutzen Sie bitte die Kontaktdaten der BfG-Pressestelle. Entsprechend Ihrer individuellen Frage vermittelt Ihnen die Pressestelle bei Bedarf einen Kontakt zu BfG-Expertinnen und -Experten.