Pegelwesen
Schon in alten Hochkulturen sind Pegel zur Wasserstandsmessung eingerichtet und die dort durchgeführten Beobachtungen dokumentiert worden. Wasser war eine entscheidende Grundlage für Entstehen und Überleben von Volksgemeinschaften und Kulturen. Dabei war (und ist) Wasser gleichzeitig Lebensquell und Bedrohung. Es bestand eine fortwährende Notwendigkeit zum effizienten Umgang mit der Ressource Wasser. Es galt insbesondere, Extremsituationen zu organisieren, d.h. in Trockenzeiten den Wassermangel und während Hochwasser den Wasserüberfluss zu beherrschen um das Gedeihen der Landwirtschaft und damit den Bestand der Nahrungsmittelversorgung nachhaltig zu garantieren. In diesem Kontext stehen teils jahrtausendealte Pegelaufzeichnungen, wie sie z.B. vom Nil aus der Zeit um 2800 v.Chr. nicht nur nachgewiesen sind, sondern heute sogar noch vorliegen.
In Deutschland sind Pegeleinrichtungen seit dem 17. Jahrhundert belegt. Das heutige deutsche Pegelnetz (vgl. hierzu die generalisierte Übersichtskarte aus dem Hydrologischen Atlas von Deutschland/HAD) wird größtenteils von Bundes- und Landesbehörden, in kleinerem Umfang auch von sonstigen Institutionen betrieben. Es umfasst rund 4350 hydrologische Messstellen. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) allein unterhält rund 1450 Pegel sowohl mit gewässerkundlicher als auch mit rein verkehrlicher Zweckbestimmung.
Zum Aufgabengebiet "Pegelwesen und Gewässerkundliche Statistik" in der BfG gehört die Führung der gewässerkundlichen Datenbank der WSV des Bundes ("HyDaBa“ bzw. Pegel-Archiv), die Erstellung der WSV-Beiträge zum "Deutschen Gewässerkundlichen Jahrbuch“ (DGJ) sowie die hydrologischen Analysen und Berichte im Bereich der sogenannten "Gewässerkundlichen Statistik“, hier insbesondere auch für hydrologische Extremereignisse.